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				Die E-Mail-Flut reißt ein, was Briefschreiber über Jahrhunderte 
				aufgebaut haben: die einfachsten Regeln der Höflichkeit. Gruß-, 
				adress- und völlig formlos, so kommen Geschäftsmails daher. Die 
				Anrede - wozu? Die Großschreibung: gespart! Die Rechtschreibung: 
				Kraut und Rüben! Was ein ausformulierter Bewerbungsbrief 
				geworden wäre, behelligt den Empfänger als E-Mail-Sendung im 
				Embryonenstadium des Entwurfs. Und jeder Vorgang, der nicht 
				mindestens zwei Jahre Zeit hat, wird mit einem Ausrufezeichen 
				für hohe Priorität versehen. 
		  (2) 
  
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		  Alexandra 
		Mesmer gibt bei   
		Karrieretipps 
		  (1). 
		Sie rät zu
		
		 
		gezielten Bewerbungen und vor allem dazu, sich vorab über das Unternehmen 
		und die Branche zu informieren. Das gilt auch für die
		
		  
		Gehaltsvorstellungen, bei denen man sich nicht vorschnell unter Wert 
		verkaufen solle. Die ständige Erreichbarkeit eines Mitarbeiters 
		signalisiert auch, dass er
		
		  
		sonst nichts Wichtiges zu tun hat. 
		Neben solchen und weiteren Tipps findet sie auch deutliche Worte zur
		  Kommunikette im Zusammenhang mit E-Mails, die nicht häufig genug in 
		Erinnerung gerufen werden müssen (  Kasten 
		links). 
		Mesmer rät zur Umsicht und zum Nachdenken über die Wirkungen, die man 
		auch in der elektronischen Korrespondenz erreichen will. Besonders beim 
		Erst- und beim Kundenkontakt kann man kardinale Fehler machen, wenn man 
		sich als fahriger, unkonzentrierter und unhöflicher Mensch darstellt. 
		
		  In einem 
		älteren Beitrag beschäftigt sich Mesmer mit den Fallen beim 
		Bewerbungsgespräch 
		  (3). 
		Abgerundet wird das Thema mit einer schon ein Jahr zurück liegenden 
		Warnung vor einer unbedarften Nutzung sozialer Netzwerke und vor der 
		Preisgabe persönlicher Informationen, die dadurch jedermann zur 
		Verfügung stehen 
		  (4) 
		- auch dem Arbeitgeber, bei dem man sich gerade beworben hat. 
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		  Auf den Unfug 
		mit der ständigen Erreichbarkeit und der im Zusammenhang mit den 
		elektronischen Kommunikationsmedien entstandenen Vorstellung, alles sei 
		wichtig und verlange nach einer sofortigen Reaktion, hat Freyermuth 
		bereits 2002 hingewiesen 
		  (5). 
		Er wendet sich nicht gegen die neuen Medien, sondern fordert einen 
		bewussten und partnerschaftlichen Umgang mit ihnen. Sie ersetzen in 
		vielen Fällen nur die Korrespondenz auf dem Papier und werden im 
		Geschäftsleben auch so wahrgenommen. 
		Auch er wendet sich gegen vorschnelle und unhöfliche Reaktionen, 
		zumal kein Partner erwarten könne, auf eine komplexe Anfrage, zum 
		Beispiel nach einer Kostenabschätzung oder wegen fachlicher Fragen, eine 
		unverzügliche und damit unüberlegte Antwort zu erhalten. Schließlich 
		wendet auch er sich gegen katastrophale Schreibfehler, die den Urheber 
		nur bloßstellen können. Umgekehrt verlangt er auch die Wahl des 
		richtigen Mediums für den richtigen Zweck. So reicht für eine 
		Terminbestätigung eine E-Mail oder eine SMS und muss der Partner nicht 
		mit einem Anruf bei seiner Arbeit gestört werden. 
   
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