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  Mit dem 
		links abgebildeten Text begrüßt "die Kriminalpolizei" noch immer die 
		Besucher der Webseite kino.to. 
		Der betreffende Webserver wird von einer Firma in Huerth betrieben, wie 
		ein Tracerouting verrät. Am 08.06.2011 		 durchsuchten 250 Polizisten und Steuerfahnder sowie Datenspezialisten 
		über 20 Wohnungen, Geschäftsräume und Rechenzentren  (1). 
		13 Personen wurden in Deutschland unter dem Verdacht der Bildung einer kriminellen 
		Vereinigung festgenommen, eine weitere in Spanien. 12 der hiesigen 
		Beschuldigten befinden sich seither in Untersuchungshaft  (2). 
		Die Ermittlungen führt eine Spezialabteilung der GenSta Dresden aufgrund 
		einer Strafanzeige der GVU. Diese hatte jahrelang gegen kino.to 
		ermittelt und  ein arbeitsteiliges parasitäres Geschäftsmodell entdeckt  (3). kino.to ist bekannt dafür, dass dort Filme und 
		vor allem auch Vorpremierenfilme anderer Anbieter vermittelt wurden. 
		Seine Betreiber verdienten wohl vor allem an massiven und häufigen 
		Werbeeinblendungen. Die veröffentlichten Benutzerzahlen schwanken 
		zwischen täglich 250 und 400 Tausend. 
		 Laut GVU gibt es auch Indizien dafür, dass 
		mehrere Speicherdienste aktiv zum Funktionieren des Systems "kino.to" 
		beigetragen hätten, indem sie aktiv direkt abspielbare 
		Filmraubkopien-Dateien angeboten haben. Teilweise seien diese 
		Streamhoster auch direkt von den Verantwortlichen von Kino.to betrieben 
		worden  (4). 
		 kommentiert:  Kino.to 
		war nicht das harmlose Hobby von ein paar Filmfreunden, wie es gerne 
		verniedlicht wird. Glaubt man der Staatsanwaltschaft, war das Portal ein 
		Unternehmen mit Millionenumsätzen. Eine Anklage der Betreiber könnte 
		auch in der Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür schärfen, dass es sich 
		bei solchen Websites nicht um Kavaliersdelikte handelt. 
 15.06.2011
		
		
  Als Reaktion auf die Strafverfolgung der Betreiber von kino.to hat das 
		Hackerkollektiv Anonymous DDoS-Angriffe gegen die GVU durchgeführt  (5). 
		Das dazu veröffentlichte Video ist anschaulich 
		 wegen professionellen Machart und 
		 wegen der merkwürdigen Freiheitsvorstellungen, von denen gesprochen wird: 
		Kino.to ist nur eine Suchmaschine und das Streaming stelle keinen 
		Verstoß gegen Urheberrechte dar. Deshalb werde auch die GVU angegriffen. 
		 Hinzu kommt eine gewisse Selbstgerechtigkeit: Wir - Anonymous - sind 
		überall und Sie müssen damit rechnen, dass wir jederzeit zuschlagen. 
		 Unterdessen wurde bekannt, dass ein weiteres Streaming-Portal offline 
		ist: Movie2k.to. Die Gründe dafür sind noch offen.
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